Um Klarheit in der Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern zu schaffen, übernimmt die Schule die KMK-Operatoren für Naturwissenschaften. Die Idee der Operatoren ist es, deutlicher zu machen, welche Art von Ergebnissen und welche Art von Kompetenzen von den Schülern in einer bestimmten Aktivität erwartet werden.
| Operator | Beschreiben der erwarteten Leistung | Beispiele Physik | AFB |
| ableiten | auf der Grundlage von Erkenntnissen sachgerechte Schlüsse ziehen durch begründete Überlegungen Größenordnungen angeben | Leiten Sie aus den experimentellen Ergebnissen (Linienspektren, Franck- Hertz-Versuch,…) die Notwendigkeit ab, das rutherfordsche Atommodell durch Quantisierungsbedingungen zu erweitern. | II |
| abschätzen | durch begründete Überlegungen Größenordnungen angeben | Schätzen Sie ab, ob hier die Verwendung einer 10-A-Sicherung ausreichend ist. | II |
| analysieren | systematisches Untersuchen eines Sachverhaltes, bei dem Bestandteile, dessen Merkmale und ihre Beziehungen zueinander erfasst und dargestellt werden | Analysieren Sie den Versuchsaufbau auf mögliche Fehlerquellen. | II |
| anwenden | einen bekannten Zusammenhang oder eine bekannte Methode auf einen anderen Sachverhalt beziehen | Wenden Sie das Induktionsgesetz auf die beschriebene Situation an. | II |
| aufstellen von Hypothesen | eine begründete Vermutung formulieren | Stellen Sie eine Hypothese auf, von welchen Größen die magnetische Flussdichte in einer stromdurchflossenen Spule abhängen könnte. | III |
| auswerten | Daten, Einzelergebnisse oder andere Elemente in einen Zusammenhang stellen, gegebenenfalls zu einer Gesamtaussage zusammenführen und Schlussfolgerungen ziehen | Werten Sie die Versuchsreihen zur Untersuchung der magnetischen Flussdichte in einer stromdurchflossenen Spule aus (und geben Sie die daraus resultierende Formel an). | III |
| begründen | Sachverhalte auf Regeln, Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale Zusammenhänge zurückführen | Begründen Sie, warum die rote Linie des Wasserstoffspektrums keinen Photoeffekt bei Kalium bewirkt. | III |
| benennen | Begriffe und Sachverhalte einer vorgegebenen Struktur zuordnen | Benennen Sie die Bauteile der abgebildeten Röntgenröhre. | I |
| berechnen | Ergebnisse aus gegebenen Werten rechnerisch generieren | Berechnen Sie die Gravitationsfeldstärke am Äquator aus dem mittleren Radius und der mittleren Dichte der Erde. | II |
| beschreiben | Sachverhalte wie Objekte und Prozesse nach Ordnungsprinzipien strukturiert unter Verwendung der Fachsprache wiedergeben | Beschreiben Sie Aufbau und Durchführung des Millikan-Versuchs. | II |
| bestimmen | Ergebnisse aus gegebenen Daten generieren | Bestimmen Sie mit Hilfe des Diagramms den Wert des planckschen Wirkungsquantums. | II |
| beurteilen, bewerten | zu einem Sachverhalt eine selbstständige Einschätzung nach fachwissenschaftlichen und fachmethodischen Kriterien angeben | Beurteilen Sie die Anwendbarkeit der C- 14-Methode zur Altersbestimmung in der beschriebenen Situation. | III |
| beweisen | mit Hilfe von sachlichen Argumenten durch logisches Herleiten eine Behauptung/Aussage belegen bzw. widerlegen | Beweisen Sie, dass die Ansätze von Bohr und De Broglie zur gleichen Quantenbedingung führen. | III |
| darstellen | Sachverhalte, Zusammenhänge, Methoden, Ergebnisse etc. strukturiert wiedergeben | Stellen Sie das Verfahren der Uran-Blei- Methode zur Altersbestimmung dar. | I |
| diskutieren | Argumente zu einer Aussage oder These einander gegenüberstellen und abwägen | Diskutieren Sie, ob die Kernfusion als zukünftige Energiequelle wünschenswert ist. | III |
| dokumentieren | alle notwendigen Erklärungen, Herleitungen und Skizzen zu einem Sachverhalt/Vorgang angeben | Dokumentieren Sie die Entwicklung der Atommodelle von Dalton über Thomson zu Rutherford. | I |
| erklären | Strukturen, Prozesse, Zusammenhänge, usw. eines Sachverhaltes erfassen und auf allgemeine Aussagen/Gesetze zurückführen | Erklären Sie das Zustandekommen des Spannungsstoßes im beschriebenen Experiment. | II |
| erläutern | wesentliche Seiten eines Sachverhalts/Gegenstands/Vorgangs an Beispielen oder durch zusätzliche Informationen verständlich machen | Erläutern Sie die Entstehung von Linienspektren am Beispiel von Wasserstoff. | II |
| formulieren | eine Beschreibung eines Sachverhaltes oder eines Vorgangs in einer Folge von Symbolen oder Wörtern angeben | Formulieren Sie den im Diagramm ablesbaren Zusammenhang mit Hilfe einer Gleichung. | II |
| herleiten | aus Größengleichungen durch mathematische Operationen eine physikalische Größe freistellen und dabei wesentliche Lösungsschritte kommentieren | Leiten Sie für die Materiewellenlänge \(\lambda\) der Elektronen beim Versuch zur Elektronenbeugung an Graphit aus der Theorie die Gleichung \(\lambda=\frac{h}{\sqrt{2em_eU}}\) her. | II |
| Interpretieren, deuten | Sachverhalte und Zusammenhänge im Hinblick auf Erklärungsmöglichkeiten herausarbeiten | Deuten Sie den Verlauf der U-I-Kurve beim Franck-Hertz-Versuch. | III |
| klassifizieren, ordnen | Begriffe, Gegenstände etc. auf der Grundlage bestimmter Merkmale systematisch einteilen | Ordnen Sie die folgenden Phänomene danach, ob sie sich mit dem Wellenmodell oder dem Teilchenmodell des Lichtes erklären lassen. | II |
| nennen | Elemente, Sachverhalte, Begriffe, Daten, Fakten ohne Erläuterung wiedergeben | Nennen Sie drei Schwächen des rutherfordschen Atommodells. | I |
| planen | zu einem vorgegebenen Problem eine Experimentieranordnung finden und eine Experimentieranleitung erstellen | Planen Sie ein Experiment, das zeigen kann, dass die Beugungs-figur in einer Elektronen-beugungsröhre von negativen Ladungsträgern und nicht von Röntgenstrahlung herrührt. | III |
| protokollieren | Ablauf, Beobachtungen und Ergebnisse sowie ggf. Auswertung (Ergebnisprotokoll, Verlaufsprotokoll) in fachtypischer Weise wiedergeben | Führen Sie die angegebene Versuchsreihe vollständig durch und protokollieren Sie Ihre Arbeit detailliert. | I |
| skizzieren | Sachverhalte, Objekte, Strukturen oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduzieren und in übersichtlicher Weise wiedergeben | Skizzieren Sie den Aufbau des Franck- Hertz-Versuchs. | I |
| untersuchen | Sachverhalte/Objekte erkunden, Merkmale und Zusammenhänge herausarbeiten | Untersuchen Sie anhand der Messreihe den Zusammenhang zwischen Winkelgeschwindigkeit und Induktionsspannung. | II |
| verallgemeinern | aus einem erkannten Sachverhalt eine erweiterte Aussage treffen | Verallgemeinern Sie den Zusammenhang zwischen Induktionsspannung und Flächenänderung unter Verwendung der Größe magnetischer Fluss. | II |
| vergleichen | Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sachverhalten, Objekten Lebewesen und Vorgängen ermitteln | Vergleichen Sie das Magnetfeld eines Stabmagneten mit dem einer stromdurchflossenen Spule. | II |
| zeichnen | eine exakte Darstellung beobachtbarer oder gegebener Strukturen anfertigen | Zeichnen Sie das zugehörige U-I- Diagramm. | I |
| zusammenfassen | das Wesentliche in konzentrierter Form wiedergeben | Fassen Sie die experimentellen Befunde zum lichtelektrischen Effekt, die mit dem Wellenmodell nicht erklärt werden können, zusammen. | II |
(Stand Februar 2013)
